Ständige Ausstellung „Srebrenica“
Die Besucher können in der Galerija 11/07/95 die Ausstellung „Srebrenica“ besichtigen, die künstlerisch und dokumentarisch die Ermordungen, aber auch die Lebensumstände der Überlebenden des 11.07.1995 interpretiert.
Sie ist multimedial und besteht aus:
der Todesmauer (Memorijalni centar Srebrenica – Potočari)
Auf einer 16 Meter langen Wand stehen 8372 Namen und das jeweilige Geburtsjahr der bei dem Völkermord in Srebrenica Ermordeten. Die Opfernamen sowie die dazugehörigen Daten sammelte das im September 2003 eröffnete Gedenkzentrum Memorijalni centar in Potočari.
Portraits der Ermordeten (Udruženje Pokret majke enklave Srebrenice i Žepe)
Teil der ständigen Ausstellung sind auch die von den Müttern aus Srebrenica gesammelten 640 Fotografien der Ermordeten. Die Fotos, die der Hinterbliebenenverein Udruženje Pokret majke enklave Srebrenice i Žepe zur Verfügung gestellt hat, zeigen, dass in Srebrenica Männer in verschiedenem Alter – kleine Jungen, Männer und Alte – ermordet wurden, nur weil ihre Namen anderer Herkunft waren.
Kartieren des Völkermordes (Inicijativa mladih za ljudska prava YIHR / Fama)
Die Jugendinitiative für Menschenrechte kartierte den Völkermord: Die interaktive Studie des Genozids besteht aus 17 animierten Karten, in denen anhand von Text, Zeichnung, Foto und Video eine detaillierte Beschreibung des Srebrenica-Genozids wiedergegeben wird. Die Genozidforschung hat gezeigt, dass jeder Genozid dieselben Phasen hat. Mit diesem methodologischen Ansatz kann man bei dem Projekt „Kartieren des Völkermordes“ den Genozidverlauf verfolgen. 17 Karten zeigen Kernpunkte auf, in denen Beweise enthalten sind. Das Projekt soll ein universales Lehrmodell für die Auslegung und das Verständnis des Verlaufsmodells des Genozids bieten. Online Version hier
Fotos aus dem Zyklus „Srebrenica“ (Tarik Samarah)
Die Fotodokumentation von Tarik Samarah ist eine künstlerische Darstellung von dem, was nach dem Völkermord in Srebrenica übrig geblieben ist. Er fängt mit einschneidenden Daseinsmomenten des Überlebenden-Alltags an, sein Fokus richtet sich auf Ausgrabungen der Überreste zerstückelter Leichen aus den Massengräbern, er fotografiert den Identifizierungsprozess und die Beisetzung der Ermordeten und stellt mit seinen Bildverbindungen eine beunruhigende Geschichte über das größte Verbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg her.
Videoarchiv des Völkermordes (Cinema for Peace Foundation)
Das Videoarchiv des Völkermordes ist ein Projekt der Cinema for Peace Foundation mit biografischen Erzählungen der Überlebenden aus Srebrenica. Das Modellkonzept der mündlichen Geschichtsübertragung des Projektes „Video arhiv genocida“ ist mit den videografierten Interviews der Überlebenden aus Srebrenica, in denen sie über ihre Erfahrungen sprechen, ein wichtiger Teil der Dokumentation des Genozids.
Karten mit Massengrab-Standorten (Institut za nestale BiH)
Das selbstständige und unabhängige bosnisch-herzegowinische Fachinstitut Institut za nestale BiH wurde zur Förderung und Unterstützung der Auffindung von Verschollenen nach dem Krieg 1992–1995, der Bildung der zentralen Datenbank CEN, sowie zum Schutz und zur Katalogisierung der Einzel- und Massengräber auf dem Hoheitsgebiet von Bosnien und Herzegowina gegründet. In der ständigen Ausstellung der Galerija 11/07/95 unterstreicht das Institut za nestale BiH mit Karten der bisher aufgefundenen Massengräber in Bosnien und Herzegowina den Dokumentaraspekt der Ausstellung.